Hamburg

Hochhaus Esplanade 40

Projektart
Direktauftrag
Auftraggeber
Dieter Becken
Auszeichnungen
BDA Hamburg Architektur 2018, Würdigung
DGNB Zertifizierung 2018, Gold

Der Neubau an der Esplanade 40 ist sich seiner besonderen Bedeutung im Stadtraum bewusst. Zwischen den beiden bereits 1959 und 1966 von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg errichteten Nachbarn, dem Verwaltungsbau für die British American Tobacco AG, und dem von den selben Architekten zusammen mit Fritz Raffeiner errichteten Finnlandhaus, führt der dritte Turm die ursprüngliche städtebauliche Idee des „Rings der Solitäre um die Hamburger Innenstadt“ fort. Statt des offenen Raumes der Nachkriegszeit entsteht mit dem Neubau ein zeitgemäßer, nahezu geschlossen wirkender Straßenraum. Das neue Hochhaus nimmt die Kubatur, aber auch die wesentlichen Gestaltungsmerkmale und Materialien des ehemaligen BAT-Hauses auf und erreicht die Höhe des Finnlandhauses. Trotz der Verdichtung bieten sowohl der Neubau wie auch der Bestand sehr attraktive Büroräume.

Die charakteristischen, geschlossenen Giebelseiten der Esplanade 39 aus pyramidal geformten Quadraten treten in abgewandelter Form im Neubau wieder auf. Hier jedoch in einem anderen Muster, als gefaltete Lochbleche, so dass die Eckbüros auch über die Giebelseiten Ausblick und Licht erhalten.

Die Längsseiten des Stahlbetonskelettbaus erhalten eine Vorhangfassade als Aluminium-Elementfassade mit öffenbaren Lüftungsflügeln. Im Gegensatz zum BAT-Haus, bei dem die Tragstruktur als helle, metallische Lisenen hervortritt, bleibt sie beim Neubau innerhalb der Fassadenebene, die eine feingliederigere, an den möglichen Bürozellen orientierte Unterteilung aufweist. An den Fugen der Elemente entsteht eine feine Schattenwirkung durch die asymmetrische Schrägung der Aluprofile im Querschnitt.

Im Innern ist die Tragstruktur an das BAT-Haus angelehnt. Auf den Büroetagen stehen neben dem aussteifenden Kern und den Fassadenstützen lediglich drei weitere Betonstützen im Raum. Der Grundriss lässt eine flexible Nutzung vom Einzelbüro bis zum „open space“ zu. Die Decken der Büroflächen sind – im Gegensatz zum Mittelflur - nicht abgehängt. Heizen, Lüften, Kühlen und Schallabsorption erfolgen über weiße, flache Hybridmodule an der Decke. Der nicht mehr benötigte Bunker aus der Zeit des kalten Krieges wurde entkernt und innerhalb der alten Wände als zweigeschossige Parkgarage umgebaut.